Landshuter Gesundheitsversorger bei Begrüßungsveranstaltung für erste Studierende des Medizincampus Niederbayern
Die Medizin als Traumberuf fest im Kopf verankert, erste Praxiserfahrung im Rahmen mehrerer Praktika an den Landshuter Kliniken gesammelt und doch mussten Studierende aus der Region bislang immer weite Wege und viele Umzüge auf sich nehmen, um den Traum von einer Zukunft als Arzt Wirklichkeit werden zu lassen. Doch 2020 keimte Hoffnung auf: Denn aus ersten Planungen mitten in der Corona-Zeit wurde dank der intensiven Zusammenarbeit von Medizinern und Vorständen der regionalen Klinikverbünde sowie der Universität Regensburg und dem Wissenschaftsministerium in Windeseile ein Vorzeigeprojekt, das unter dem Namen Medizincampus Niederbayern jährlich nun 110 neue Chancen vergibt, an heimatverbundene Studierende, aber auch an die Versorgungsstandorte des Regierungsbezirkes.
Denn der Medizincampus Niederbayern (MCN) begreift sich gemeinsam mit der Universität Regensburg als Bildungsverbund, der neben dem klassischen Numerus clausus (NC) auch andere Faktoren betrachtet. Eignungstests und Auswahlgespräche mit verschiedenen Chefärzten der beteiligten Krankenhäuser sowie Vertretern des Uniklinikums Regensburg eröffneten den Interessierten, die die verfügbaren 110 Studienplätze bei weitem überwogen, die Möglichkeit, sich durch Darlegung des erreichten Erfahrungsschatzes und der individuellen Motivation zu empfehlen. Dass nun, lediglich vier Jahre nach der initialen Planung, bereits die ersten Studierenden des MCN die vorklinische Ausbildung an der Universität Regensburg beginnen konnten, wurde daher auch von den beteiligten Landshuter Versorgern, den LAKUMED Kliniken, dem Klinikum Landshut und dem Kinderkrankenhaus St. Marien, bei der offiziellen Begrüßungsveranstaltung in Regensburg standesgemäß gefeiert. „Wir freuen uns außerordentlich, die ersten Studierenden des MCN begrüßen zu dürfen. Das Haus und die Region profitieren vom Gewinn an medizinischem Know-How, denn als Campusklinik wird die Akquise hochqualifizierte Mediziner erleichtert, die wiederum die klinische Versorgung verbessern. Zudem ermöglicht es uns, die Qualität der Patientenversorgung weiter zu steigern und innovative Behandlungsmethoden schneller in die Praxis umzusetzen. Der Medizincampus bietet eine exzellente Möglichkeit, junge Ärzte langfristig an die Region zu binden. Dies sichert nicht nur die Zukunft der medizinischen Versorgung in unserer Region, sondern stärkt auch unsere Position als attraktiver Arbeitgeber“, verbildlicht André Naumann, Vorstand des Klinikums Landshut.
Während die Studierenden den vorklinischen Teil des Medizinstudiums dabei vollständig an der Universität Regensburg absolvieren, werden diese in der Folge in möglichst gleich großen Gruppen auf die beteiligten klinischen Standorte Landshut, Straubing, Deggendorf und Passau verteilt. Die Wünsche der Studierenden werden dabei selbstredend im Rahmen der Möglichkeiten berücksichtigt. Um aber auch jene mit ausreichend Informationen zu versorgen, die Niederbayern nicht ihre Heimat nennen, hatten die LAKUMED Kliniken, das Klinikum Landshut und das Kinderkrankenhaus St. Marien, die im Rahmen des MCN auch mit der Hochschule Landshut unter wissenschaftlicher Verantwortung von Prof. Dr. Aida Anetsberger kooperieren, einen gemeinsamen Stand vorbereitet, an dem auch Chefärzte der Häuser für Fragen und einen fachlichen Austausch bereitstanden. „Als letzter Regierungsbezirk bildet nun auch Niederbayern eigene Medizinstudierende aus, sodass der erhoffte Klebeeffekt auch in Niederbayern eintreffen kann. Welchen Stellenwert das Projekt des Medizincampus Niederbayern dabei in Politik und Gesellschaft hat, bewies alleine die hochkarätige Gästeliste der Begrüßungsveranstaltung“, ist Jakob Fuchs, Geschäftsführender Vorstandsvorsitzender der LAKUMED Kliniken, die Freude ob dieses historischen Schrittes förmlich anzumerken.
Vorangegangen war dem ungebundenen Austausch zwischen den Verantwortlichen der Gesundheitsversorger, der Universität Regensburg und den Studierenden dabei ein kurzweiliger Festakt mit Livemusik, zu dem auch die Landräte und Oberbürgermeister der beteiligten Landkreise und kreisfreien Städte, darunter Landrat Peter Dreier (FW) und Oberbürgermeister Alexander Putz (CSU), sowie Vertreter der beteiligten Institutionen erschienen und in ihren Laudationes vor allem die schnelle und vergleichsweise unbürokratische Umsetzung des Projekts herausstellten. Schließlich dient der MCN vor allem der langfristigen Sicherung der Versorgungsqualität im Regierungsbezirk Niederbayern und öffnet innovativen Praktiken aus der universitären Bildung die Türen nach Landshut. „Nach den in der Pandemie 2020 begonnenen umfangreichen Planungsarbeiten, in denen sich wirklich alle Mediziner, Vorstände viele zusätzliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kliniken und der Universität Regensburg stark eingesetzt haben, freuen wir uns außerordentlich über den planmäßig gelungenen Start des Medizincampus Niederbayern. Jetzt erwarten wir 2027 nach drei Jahren Grundausbildung in Regensburg die ersten Studierenden für die klinischen, patientennahen Fächer in den Campuskliniken. Durch die universitäre Lehre und Forschung wird sich die medizinische Landschaft in Landshut und in den anderen niederbayerischen Regionen deutlich zum Nutzen der Patientinnen und Patienten entwickeln“, erörtert Prof. Dr. Stephan Holmer, Ärztlicher Direktor des Klinikums Landshut. Der MCN bietet so von Landshut bis Passau, von Straubing bis Deggendorf eine exzellente Möglichkeit, junge Ärzte an die Region zu binden, und stärkt dabei die Position der beteiligten Versorger als attraktive Arbeitgeber, die Anziehungskraft Niederbayerns als Bildungsregion, aber allem voran die Versorgungssicherheit und -qualität der Bevölkerung.
Auch das Kinderkrankenhaus St. Marien in Landshut, welches seine Expertise im Bereich Pädiatrie an die Studierenden weitergeben wird, blickte gespannt auf den gemeinsamen Start des Medizincampus Niederbayern. „Für uns ist es eine natürliche Evolution, da wir uns schon sehr lange in der Lehre engagieren. Wir freuen uns, gemeinsam mit unseren Partnerkliniken aus Landshut, den Studierenden eine Ausbildung auf höchsten theoretischen und praktischen Niveau zu bieten. Die Studierenden werden dabei unsere Partner in unseren Bestrebungen, die Qualität der Versorgung für unsere Patienten stetig weiter zu verbessern, und auch die Aktivitäten im Bereich der wissenschaftlichen Forschung voranzutreiben“, gibt Karl Florian Schettler, Ärztlicher Direktor des Kinderkrankenhauses St. Marien, abschließend zu Protokoll.
Bildunterschrift Bild 1: Der Landshuter Stand war hochkarätig besetzt: Vorstände und Chefärzte der LAKUMED Kliniken, des Klinikums Landshut und des Kinderkrankenhauses St. Marien, Prof. Dr. Aida Anetsberger (MCN-Verantwortliche an der Hochschule Landshut) und Verena Weindl (Laboringenieurin Simulationszentrum Hochschule Landshut), sowie Wiebke Wallach, Projektsteuerung MCN für Landshut, standen für Fragen und Gespräche bereit.
Bildunterschrift Bild 2: Der Austausch am Stand der Landshuter Gesundheitsversorger war stets rege und erfreute sich aufgrund der Anwesenheit einiger Experten auch großer Beliebtheit bei den Studierenden.
Bildunterschrift Bild 3: Die Studierenden mischten sich ohne Berührungsängste unter die Verantwortlichen und Ehrengäste und brachten ihre Freude ob der neu geschaffenen Studienmöglichkeit zum Ausdruck.
Bildquellen: Julia Dragan / Universität Regensburg